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  Rekonstruktion eines Renaissancekirchenportals in Olinda / Brasilien
 
Das Hauptportal der Kirche Nossa Senhora do Monte in Olinda/Brasilien war auf Grund der klimatischen Einflüsse so stark beschädigt, dass die meisten Kalksteinbauteile neu gefertigt werden mußten. Einzelne Bereiche der Säulen und des Bogens konnten restauriert werden. Das Portal wurde dazu komplett demontiert.
 
Zeitraum: August 1993 bis Mai 1994
Auftraggeber: Kloster Nossa Senhora do Monte 
Tätigkeiten: Rekonstruktion, Restaurierung 
Presse: Naturstein  
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  Olinda befindet sich im Nordosten Brasiliens in direkter Nachbarschaft von Recife, der Hauptstadt des Bundestaates Pernambuco. Seit 1982 gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bereits 1535 gegründet entwickelt sich das an der Atlantikküste gelegene Olinda schnell zum Zentrum der Provinz Pernambuco. 1630 fällt diese in die Hände der Holländer, die allerdings 1654 wieder abziehen. In der folgenden Zeit nimmt die Bedeutung des benachbarten Recife zu Lasten Olindas stetig zu. Die wechselvolle Geschichte der Stadt spiegelt sich bis heute im Stadtbild des historischen Zentrums wieder. So sind auch die meisten der zum Teil prächtigen Klosteranlagen erhalten und in Nutzung. Das betrifft auch das heute von Nonnen des Benediktinerordens bewohnte Kloster "Nossa Senhora do Monte". Leider war das Portal der Klosterkirche aus dem 17. Jahrhundert so stark beschädigt, dass es einzustürzen drohte. Mangels ausgebildeter Fachkräfte mußten die erforderlichen Sicherungsarbeiten immer wieder verschoben werden.

Nach Abschluss der Ausbildung zum Steinmetzgesellen im Jahr 1993 ergab sich die Möglichkeit, gemeinsam mit einem Kollegen die Durchführung und Leitung der entsprechenden Arbeiten zu übernehmen. Auf Grund des anfangs kaum absehbaren Aufwands wurde später ein dritter Steinmetz für die Teilnahme an dem Projekt gewonnen. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Denkmalschutzbehörden wurde ein Sanierungskonzept erstellt, daß den spezifischen Problemen Rechnung trug. Dazu zählte eine weit fortgeschrittene Verwitterung, die insbesondere auf die hohe Luftfeuchtigkeit, starke Niederschläge und eine hohe Salzbelastung zurückzuführen war. Ein Großteil der originalen Oberfläche war vollständig zerstört und einige Sockelsteine wiesen einen Substanzverlust bis in Tiefen von 20 cm auf. So konnten leider nur wenige Bauteile restauratorisch behandelt werden. Zunächst mußte das gesamte Portal vorsichtig abgebaut werden. Dabei konnten Profilabwicklungen im Mauerwerk erfasst werden, die bereits nicht mehr rekonstruierbar schienen. Die einzelnen Bauteile wurden gekennzeichnet und zwischengelagert. Der Hauptteil der Arbeiten bestand in der Neufertigung der Steinteile. Entsprechendes Material stand vor Ort zur Verfügung und entsprach weitestgehend dem im 17. Jahrhundert verwendeten Riffkalkstein.

Im Mai 1994 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Vor der Montage wurde über dem Portal ein Betonsturz eingebaut, der eine zusätzliche Entlastung bringen sollte. Somit konnte das Hauptportal der Klosterkirche wieder für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Nach einem Besuch des Klosters im Jahre 2001 zeigte sich auf den Steinoberflächen bereits ein deutlicher Moos- und Algenbewuchs, der auf das tropische Küstenklima zurückzuführen ist. Es wird in Zukunft darauf ankommen, das alle an dem Projekt beteiligten insbesondere aber die Brasilianische Denkmalschutbehörde den weiteren Verwitterungsprozess verfolgen und wenn erforderlich geeignete Maßnahmen einleiten.
  Olinda   Olinda   Olinda
  Olinda
Blick auf Recife
  Olinda, Kirche
N. S. do Carmo
  Olinda, Altstadt
           
  Olinda   Portal 1992   Demontage
  Klosterkirche
N. S. do Monte
  Kirchenportal
Vorzustand 1992
  Demontage
August 1993
           
  Demontage   Anfertigung von Vierungen   Steinmetzarbeiten
  Demontage
August 1993
  Anfertigung von
Vierungen
  Steinmetz-arbeiten
           
  Lagerplatz   Steinmetzarbeiten   Rohblock
  Lagerplatz für Steinblöcke   Steinmetz-arbeiten   Rohblock für
Gesims
           
  Gesimsstein   Vierung   Vierung
  Gesimsstein
Endzustand
  Bogenstein, Vierung   Bogenstein, Vierung
           
  Endzustand   Endzustand   Endzustand
  Endzustand
Mai 1994
  Endzustand
Mai 1994
  Endzustand
Mai 1994
           
  Endzustand   Endzustand   Portal 1995
  Endzustand
Mai 1994
  Endzustand
Mai 1994
  Zustand
September 1995
           
     

   
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